Jorge Gomondai Never Forgotten – Never Forgiven!

blog_pic1Am 06.April jährt sich zum 22ten Mal der Todestag Jorge Gomondais. Die Wiedervereinigung war der Beginn einer neuen rassistischen Gewaltwelle, die in Pogromen und Morden gipfelte. Der rassistischen Mordlust des deutschen Mobs fiel auch Jorge Gomondai zum Opfer. Am 31.03. früh am Morgen gegen 4:00Uhr, wurde er von über einem dutzend Neonazis in einer Straßenbahn beim Albertplatz bedroht und angegriffen. Die Straßenbahnfahrerin bemerkte, dass sich im letzten Wagen während der Fahrt eine Tür öffnete woraufhin sie die Bahn zum stehen brachte. Jorge wurde neben den Gleisen blutend vorgefunden. Die Neonazis hatten ihn verprügelt und aus der Bahn geworfen. Nach einer knappen Woche im Koma starb Gomondai an seinen schweren Verletzungen. Was folgte war eine Gedenkdemo mit knapp 7000 Menschen, welche von bewaffneten Neonazis bedroht wurde. Einer der Täter wurde anschließend durch das Landgericht Dresden wegen Totschlags zu 2Jahren und 6Monaten Freiheitsentzug verurteilt, andere Mitangeklagte wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Polizeiliche Ermittlungen zu der Ermordung fanden so gut wie nicht statt, weshalb es im Nachgang schwierig oder gar nicht möglich war, Täter_innen zu ermitteln.
blog_pic2In den letzten Jahren fanden immer wieder jährlich zum Todestag Gedenkkundgebungen in der Nähe des Tatortes statt. Der Platz zwischen Albertplatz und Hauptstraße wurde 2007 in „Jorge Gomondai Platz“ umbenannt. Außerdem wurde eine Gedenktafel auf dem Platz eingeweiht, welche des öfteren Ziel rassistisch motivierter Beschädigungen war.
Festzuhalten ist, dass Jorge J. Gomondai nicht das erste und leider auch nicht das letzte Todesopfer rassistischer Gewalt nach der Wende war. Doch wie in Deutschland üblich, versucht man gar nicht erst solche Probleme anzugehen, sondern teilt eindeutig von bekennenden Nazis begangene Morde, wie z.B. an Kamal Kilade nicht einmal in die Statistik für rassistische Morde ein oder schreddert einfach ganze Akten, wie zu den Ermittlungen zur Naziterror Zelle NSU geschehen. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges. Nicht aus zurechnen ist, wie viele Menschen tagtäglicher rassistischer Bedrohung, Gewalt oder Diskriminierung ausgesetzt sind. Immer noch gibt es Alltagsrassismen welche es anzugehen gilt, seien es abwertende Kommentare in der Straßenbahn, Handgreiflichkeiten in der Öffentlichkeit oder rassistische Polizeikontrollen. Auch in Dresden kommt es immer wieder zu rassistischen Übergriffen, entweder institutionalisiert durch den Staat, oder dem verkappten Weltbild mancher Deutscher geschuldet. Wenn dann Flüchtlinge versuchen, auf ihre unmenschlichen Lebensbedienungen aufmerksam zu machen und die lächerlichen Schikanen unter denen sie zu leiden haben anprangern, ist Vater Staat wieder ganz vorne mit dabei und es wird geprügelt, verboten und abgeschoben.
Rassistische Hetzkampagnen der NPD, welche mehr „Inländerfreundlichkeit“ fordern oder dafür plädieren „Asylanten“ auszuweisen, unterstützen lediglich die fest verankerten Rassismen in der Gesellschaft. Das zwischen NPD ,CDU und auch andern Parteien nur ein schmaler Grad liegt, wissen wir nicht erst seit Sarrazin. Unverhohlen wird über neue „Ausländerschwemme“ schwadroniert und Lösungen für das vermeintliche Problem gesucht. Wer jetzt noch versucht den Mageninhalt drin zu behalten, sollte besser nicht an die EU- Außengrenzen denken. Es werden Mauern errichtet, um die Flüchtlinge daran zu hindern, nach Europa zu gelangen und Unmengen an Booten im Mittelmeer stationiert, um Flüchtlingsboote abzudrängen oder auch zu versenken und das alles zur Sicherung der EU Außengrenzen. In Folge solcher Ausmaße, die uns angesichts des Todestages von Jorge Gomondai wieder bewusst werden, fordern wir alle dazu auf, mit rassistischer Gewalt Schluss zu machen und auch selbst aktiv im Kampf gegen Rassismus zu werden. Steht nicht daneben wenn Mitmenschen angegriffen werden, sondern greift ein.

Solidarität mit den Betroffenen von Nazigewalt. Sprengt die Grenzen, Vernichtet die Akten! Feuer und Flamme den Abschiebetrakten!

Nicht vergessen am 6. April 2013 um 15 Uhr auf den Jorge-Gomondai-Platz alle zur Gedenkkundgebung!

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