Antifa Action Week 18. – 24.11.

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Seit Anfang der 90ziger Jahre macht sich Dresden einen deutschlandweiten Ruf als rechte Hochburg. Die Hetzjagden gegen Hütchenspieler Anfang der 90er Jahre, Angriffe auf die Neustadt und der grausame Mord an Jorge Gomondai. Die 2000er waren geprägt von der Festigung der Neonazi-Szene, dem Einzug der NPD in den Sächsischen Landtag und die Etablierung des Trauermarsches am 13. Februar, der sich bis Ende der 2000er zu Europas größtem Naziaufmarsch entwickeln sollte. Die neusten Entwicklungen waren spätestens ab 2013 mit den Fackelmärschen in Schneeberg und ein Jahr später mit dem Beginn von Pegida durch eine ungeahnte Massenmobilisierung geprägt, in deren Zuge sich der rassistische Mob Bahn brach. Die Ereignisse von Dresden, Freital und jüngst Chemnitz sind uns allen noch im Gedächtnis und werden die, die es miterlebt haben, auch nicht so schnell los lassen.
Aber Dresden war auch immer eine Stadt, in der es einen antifaschistischen Widerstand gegen den neonazistischen Mob gab. Anfang der 90er Jahre schafften es Antifaschist*innen durch militante Auseinandersetzungen mit Nazis diese aus der Neustadt herauszudrängen und durch unzählige Hausbesetzungen einen bis heute anhaltenden linken Geist im Stadtteil zu prägen. In den 2000ern institutionalisierte sich die antifaschistische Arbeit. Gruppen wie “Venceremos” formierten sich, neben der inhaltlichen Arbeit zur Programmatik der NPD im Landtag rückte die Auseinandersetzung rund um den Gedenkmythos der Stadt Dresden und die neonazistische Mobilisierung um den 13. Februar in den Blickpunkt der Antifaschist*innen. Nach diversen inhaltlichen Differenzen über den Umgang mit dem Tag der Bombardierung Dresden gründete sich 2009 das bundesweite Bündnis „No Pasaran“, das in den nächsten Jahren durch die erfolgreichen Massenblockaden des Trauermarsches das Bild Dresdens prägte. Ab 2014 entwickelte sich eine vielfältige Protestbewegung gegen Pegida, die viele neue Antifaschist*innen politisierte.
Viel ist passiert in den letzten 20 Jahren. Viel ist verloren gegangen, vieles hat sich neu entwickelt. Vieles ist geblieben.
Wir wollen mit euch eine Woche praktische Antifa-Arbeit auf den Schirm holen. Gemeinsam wollen wir uns austauschen über die unterschiedlichen Motivationen und Herangehensweisen an antifaschistische Politik. Aus dem konzentrierten Austausch über die letzten Jahre wollen wir auch eine Perspektive für die nächsten Jahre formulieren. Wir wollen Skills austauschen und Pläne entwickeln, sich dem rassistischen Mob entgegenzustellen. Dazu haben wir ein vielfältiges aktionistisches Programm entwickelt. Wir hoffen auf euer Kommen.

Stay Antifa !

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